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Ursula Hundt | „Tante Ursel“ | 1936 - 2020

4.12.2020

Ein Nachruf

Heute Morgen erreichte mich die Nachricht, dass Frau Ursula Hundt, die die meisten Michendorferinnen und Michendorfer eher als „Tante Ursel“ kannten, in den Nacht vom 1. auf den 2. Dezember verstorben ist.  

Eine traurige Nachricht, die uns alle sehr betroffen macht.  

Frau Hundt war in vieler Hinsicht eine Säule unserer Gemeinde. Zu Beginn der 1960iger Jahre war sie nach Michendorf gezogen und hatte nicht nur ihr Leben in den Dienst unserer Gemeinde gestellt. Als Erzieherin und spätere langjährige Leiterin unserer Evangelischen Kindertagesstätte hat sie Generationen von Michendorfern ins Leben begleitet. Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand zu Beginn der 1990iger Jahre war sie der Kita mit dem Herzen verbunden geblieben.

Selbst kinderlos geblieben, hat sie ihren Beruf tatsächlich als Berufung verstanden. Die Kita, das Team und die Kinder waren ihr mehr als ein Arbeitsort. Sie waren im besten Sinne des Wortes für sie eine Familie.  

Auch in der Kirchengemeinde war Frau Hundt ein Stein auf dem man Gemeinde bauen konnte. Sie war Mitglied des „Arbeitskreises“, engagierte sich in der Frauenhilfe, war im Gemeindekirchenrat und im Gemeindebeirat tätig und hatte sich auch für den Kirchenkreis Beelitz-Treuenbrietzen in leitender Funktion mit eingebracht. 

Der Besuch der Gottesdienste gehörte für sie selbstverständlich mit dazu. Noch am letzten Sonntag konnten wir zusammen den 1. Advent feiern.  

Frau Hundt war ein Fels auf dem man Kirche bauen konnte. Immer engagiert und mit ganzem Herzen dabei, immer auch ein Fels, an dem man sich auch reiben konnte. Das gehörte  zu ihrem Wesen. Die Liebe Gottes zu den Menschen war für sie nicht nur eine Meinung oder oberflächliche Überzeugung, sondern tief empfundene Lebenskraft, für deren Verwirklichung sie mit ganzem Herzen lebte.

Dabei lagen ihr immer die Schwachen am Herzen. Die Kinder vor allem und mit zunehmendem Alter auch die älteren Menschen. Frau Hundt wollte, dass alle Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung kommen konnten wie sie selbst mit dieser Liebe in Berührung war.

Nicht viel ging ohne sie – und ganz vieles mit ihr – wie ich in meiner jetzt siebenjährigen Amtszeit in Michendorf und Wildenbruch erleben konnte. Ihre oft auch mahnende Stimme wird auch über ihren Tod hinaus für uns wichtig sein.  

Nun hat Gott sie aus dieser Welt abgerufen. Sie ist nun Licht vom ewigen Licht geworden. Wir befehlen Sie der gnädigen Hand des gnädigen Gottes an. ER , der Christus aus dem Tod ins ewige Leben rief, wird sich auch Ihrer gnädig annehmen.

Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben,wer an mich glaubt wird leben selbst wenn er stirbt. Das ist unser Trost in trauriger Zeit.  

Für die Evangelische Kirchengemeinde Michendorf-Wildenbruch 
Pfarrer Michael Dürschlag

Michendorf, 3.12.2020

 

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