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Der Herbst-Gemeindebrief ist da

2.9.2020

Schon gelesen?

Wenn Sie noch keinen Gemeindebrief zu Hause haben, aber gerne mal reinschauen möchten, kein Problem! Sie erhalten ein Exemplar im Gemeindebüro bei Frau Fröhlich.

An der Kirche 1, 14552 Michendorf
Email: gemeindebuero@kirche-michendorf-wildenbruch.de
Tel.: 033205-62476

Öffnungszeiten
Montag von 09.00-12.45 Uhr
Mittwoch von 12.30-16.30 Uhr

Der Gemeindebrief Herbst 2020 zum downloaden

Lesen Sie mal rein - eine kleine Kostprobe!

Liebe Leserinnen und Leser,

heute am 1. August 2020 schreibe ich den Einleitungstext für den Herbstgemeindebrief unserer Kirchengemeinde, und tatsächlich ist es mir noch nie so schwergefallen wie in diesen Tagen, in denen wir noch - seien wir ehrlich - mitten in der Covid-19-Pandemie stecken.

Was kann ich schreiben? Vieles in der Welt und somit auch in unserer Kirchengemeinde ist in unglaublicher Unsicherheit.

Soweit es heute abzuschätzen ist, werden die Gottesdienste und das Gemeindeleben auch weiterhin unter den Bedingungen der Corona-Achtsamkeit erfolgen müssen. Wie viele Einschränkungen und Schwierigkeiten es da gibt, haben wir erleben müssen. Wie lange wir unsere Gebetsaktivitäten im Freien begehen können, ist eine Frage von Wetter und Kleidung.

Aber nun steht der Herbst vor der Tür, und wir werden in den unterschiedlichen Gremien darüber beraten und beschließen müssen, wie wir das Motto unserer neuen Webseite "Wir sind immer und anders für euch da" auch im Herbst werden mit Leben erfüllen können.

Ermutigend war für mich in den letzten Monaten tatsächlich die breite Akzeptanz der Angebote auf unserer Webseite, die besonders in den Zeiten des harten Lockdowns intensiv wahrgenommen wurden.

Dazu kamen die im Sommer und im Freien sich öffnenden Möglichkeiten zu Gebeten unter freiem Himmel. Wir hatten Pfarrgartengebete im Grünen in Michendorf und Wildenbruch, sogar ein Baustellengebet an der Kitabaustelle, Sommerkirche-Kirchensommer hat unter Corona-Bedingungen wirklich gut geklappt, sogar dann, wenn der Himmel "Freundentränen" über unsere Gottesdienste vergoss (so sagte es eine Dame in Wilhelmshorst).

Der Gemeindekirchenrat hat seine Sitzungen mit Zoom im Internet gehalten, was erstaunlich gut geklappt hat. Auch die Christenlehre hat sich zum Teil neu erfunden und ist neue Wege, per E-Mail und im Internet gegangen, um "anders!" bei den Kindern zu sein. Die Kirchenmusik hat auf der Webseite mit den unterschiedlichsten Angeboten viele Hörerinnen und Hörer gehabt. Auch die Kantorei hat sich schon zum gemeinsamen Singen (nicht Proben) im Pfarrgarten versammelt. Solange die Witterung uns gewogen bleibt, wird auch vieles unter dem Himmel Gottes möglich sein.

Irgendwie werden wir das Erntefeste feiern - vielleicht auf einem abgeernteten Feld? Wir werden den Ewigkeitssonntag begehen - vielleicth mit einer Friedhofsandacht? Könnte der "Lebendige Adventskalender" eine Chance sein, anders füreinander da zu sein?

Wir können das uralte Stundengebet wiederaufleben lassen - wie in der Lockdownzeit. Das Glockengebet immer um 18 Uhr, zu Hause oder in der Kirche - Gott loben, einmal am Tag mit Ihm zusammen sein, face to face, von Angsicht zu Angesicht . In die Kirche dürfen zehn bis fünfzehn Menschen kommen. Für das Stundengebet sicher eine ausreichende Zahl an Menschen und unter der Woche genug Platz für die, die dann da sein werden.

Das sind nur einige Ideen, wir wir das "anders für euch da sein" in den vor uns liegenden Wochen und Monaten zum Leben erwecken können. Ganz sicher wird auch unsere Webseite mit den digitalen Angeboten wieder eine herausragende Rolle spielen. Sehr glücklich bin ich darüber, dass sich Menschen für die Pflege der Webseite haben zurüsten und ausbilden lassen. Dieses Engagement macht mir Hoffnung.

Was in den kommenden Monaten nicht analog gehen wird, werden wir versuchen digital aufzufangen, und womöglich zeigen sich hier auch ungeahnte Chancen.

Im letzten Jahr hatte ich das kleine Büchlein "Unverfügbarkeit" des Soziologen Hartmut Rosa mit sehr großem Gewinn gelesen und auch einen kleinen Impuls mit diesem Buch bei unserer Partnerschaftsbegegnung in Italien im Hrbst 2019 gehalten. Nun bin ich fast schon erschüttert, wie uns die "Unverfügbarkeit" der eigenen Geschicke - auch der Geschicke der ganzen Welt - durch ein winzig kleines Virus mit großer Macht vor Augen geführt wird. Dinge und Gegebenheiten, die zumindest ich persönlich nie für möglich gehalten hätte, sind heute zur "anderen Normalität" geworden.

Wir spüren in diesen Zeiten, dass wir nicht die letzte Verfügungshoheit über unserem Leben haben. Wie gehen wir damit um? Für mich persönlich öffnete sich mit dem Nicht-über-Dinge-verfügen-können und -verfügen-müssen ein Raum für das Handeln Gottes - in meinem Leben und in der Welt.

Wir haben nicht alles in der Hand - das ist so, und in mancher Hinsicht ist das auch gut so. Und gerade weil wir nicht alles in der Hand haben, wird es theologisch gesprochen umso wichtiger, dass es den Einen gibt, dem die Dinge verfügbar sind, der die Welt und den Kosmos in Händen hält und mit dem Lebensatem seines Geistes durchweht. Diesen wunderbaren Gott werden wir auch in diesem Herbst loben und preisen - vielleicht mit so viel Phantasie und Improvisation wie selten zvuor. Gerade, wenn die Zeiten schwer sind, für den wir wissen, wo wir hingehören. Under Leben liegt in Gottes Hand.

Morgen beten wir in der Sommerkirche mit den Worten des 73. Psalms, dort heißt es: Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich be meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Gott führt uns durch die Zeit, wir lassen und von seiner Liebe leiten, und am Ende wird alles gut werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Herbst 2020 - bleiben Sei gesund, uns gewogen und behütet!

Ihr Pfarrer Michael Dürschlag

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